Auch wenn er zu den engsten Begleitern Jesu Christi zählte, so zählte er doch zunächst nicht zu den 12 Aposteln. Seine Berufung geht mit dem größten Verrat der biblischen Geschichte einher. Und zwar dem von Judas verübten Verrat an Jesus, der von ihm an die Hohepriester ausgeliefert wurde. Nachdem Judas seine Tat zutiefst bereute erhängte er sich später. Somit waren es für eine kurze Zeit nur noch 11 Apostel.
Matthias und seine besondere Berufung
Obwohl Matthias zu den engen Begleitern Jesu Christi zählte, war er ursprünglich nicht Teil der zwölf Apostel. Seine Berufung steht im direkten Zusammenhang mit einem der bekanntesten Verräte der Bibelgeschichte: Judas Ischariot lieferte Jesus an die Hohepriester aus. Später bereute er seine Tat zutiefst und nahm sich das Leben. Dadurch verblieb nur noch eine Gruppe von elf Aposteln.
Um diesen Kreis wieder zu vervollständigen, versammelte sich nach der Himmelfahrt Christi der Apostelrat und wählte zwischen zwei Kandidaten – Joseph Barsabbas und Matthias. Das Los fiel schließlich auf Matthias, der fortan als neuer Apostel in die Nachfolge Jesu trat.

Der 12. oder 13. Apostel? Eine ungeklärte Frage
Die theologische Debatte darüber, ob Matthias als zwölfter oder als dreizehnter Apostel gilt, dauert bis heute an. Einerseits wurde er offiziell durch den Apostelrat bestimmt, um die ursprüngliche Zahl von zwölf Aposteln wiederherzustellen. Andererseits bezeichnete sich Paulus von Tarsus, der nach seiner Bekehrung zum bedeutendsten Missionar des frühen Christentums wurde, selbst als „Apostel der Heiden“. Seine Briefe sind Teil des Neuen Testaments, während Matthias nach seiner Wahl keine weitere Erwähnung in den biblischen Schriften findet.
Das Grab des Apostels Matthias in Trier
Über das spätere Leben und den Tod von Matthias gibt es wenige gesicherte Informationen. Seine Reliquien wurden ursprünglich in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom beigesetzt. Im 4. Jahrhundert brachte Kaiserin Helena einen Teil davon nach Trier. Seit 1127 ruht er in der Basilika der Benediktinerabtei St. Matthias, die bis heute eine bedeutende Pilgerstätte darstellt. Sein kirchlicher Gedenktag wird am 24. Februar gefeiert.